Besichtigung der KVA Turgi am 05. Mai 2018

Quartierverein Bauhalde-Schiffmühle Exkursion in die Niederungen der Wohlstandsgesellschaft Der Besuch bei der KVA Turgi war der erste Anlass im Jahresprogramm des Quartiervereins, welcher am Samstag den 05. Mai zur Durchführung kam. Herr Peter Zeller von der KVA begrüsste über zwanzig Vereinsmitglieder zum angesagten Rundgang, welchen er im Sitzungsraum mit interessanten Erläu – terungen und einem kurzen Info Film startete. Keine Verbrennungs, sondern eine Verwertunsanlage, das war eine der Kern – aussagen von Herrn Zeller, welche vielen die Augen zum Sinn und Zweck dieses Bauwerkes öffnete. Aus 120`000 Tonnen Abfall pro Jahr wird hier gleich viel Strom erzeugt, wie die regional vorhandenen Limmatkraftwerke zusammen erzeugen. Dazu kommt die Beheizung von über 4`000 Wohneinheiten und deren Warmwasser Aufbereitung. Der gesammelte Abfall stammt von über 220`000 Einwohnern in der näheren und weiteren Umgebung. Dieser Jahresbefall von Abfall, verladen auf Camions, ergäbe eine LKW Kolonne von der Stadt Zürich bis Bern. Etwa 20% des zugeführten Mülls verbleiben als Schlacke, welche dann separat entsorgt werden muss. Der Verbrennungsausstoss aus dem riesigen Kamin ist übrigens derart aufwendig gereinigt und gefiltert, dass die dortige Luft sauberer ist, als jene an der Landstrasse. Aus den Augen aus dem Sinn so ungefähr muss es beim Verhältnis des Konsumenten zum Abfall ablaufen. Nicht selten landen zum Teil hochgefährliche Artikel im Müll. So beispielsweise noch halbvolle Gasflaschen, Behälter mit brennbaren Flüssigkeiten oder auch praktisch neue Polstergruppen etc. etc. Auch ganze Lebensläufe sind aus dem Abfall abzuleiten, wenn Haushaltsräumungen angeliefert werden. Herr Zeller konnte uns ein paar interessante Anekdoten aus seinem Nähkästchen erzählen. Die KVA Turgi ist Effizienzmeister im Vergleich mit den anderen aargauischen Anlagen. Sie wird von 30 Mitarbeitern über 365 Tage pro Jahr im 24 Stunden Dauerbetrieb unter Dampf gehalten. All diese Leistungen erbringt die KVA Turgi als älteste Anlage im Kanton. Wenn man dem Herrn Peter Zeller zuhört, dann wird einem klar, wie dieser Erfolg möglich ist. Da wird mit Herzblut und Überzeugung gearbeitet, immer im Bewusstsein dass es sich hier zu einem grossen Teil um Wohlstandsmüll handelt. Ein Apéro zum Zieleinlauf erwartete die illustre Schar zum Ende dieses ungemein interessanten Einblicks in die unglaublichen Mengen unseres Müllproblems. Die Angestellten der Kehricht Verwertungs-Anlage Turgi haben nicht nur den Überblick, sondern auch das notwendige Know How dieses Thema diskret und professionell für uns alle zu meistern. Ein herzliches Dankeschön. r.müller

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